Die tapferen Kronacher Weiber (Die 'Geheimwaffe' der Ausschuss Compagnie)

Die stattlichen und wahrhaft tapferen und wehrhaften Weiber von Kronach - vulgo  "Pfundsweiber" genennet die Zierde der Alten Crana.
("Weiber" ist für uns keine abträgliche Bezeichnung, sondern zeigt den verheirateten Bürgerinnenstatus an!)

Uns gibt es als Gruppe seit 2001.

Das Eintrittsgewicht der auch "Pfundsweiber" genannten Exemplare muss eigentlich mindestens 5/9 Kronacher Simmra (Simmern = eigentlich ein Sommergetreidemaß) betragen, was bedeutet, dass die Betreffende ca. 90 Kilo heutigen Maßes auf die Waage stellen muss. Allerdings wird von einigen diese Vorgabe im Zuge der Gleichberechtigung von Schwächeren wohl erst mit der Zeit und entsprechender Zusatzatzung erreicht werden. Jede von uns erhält einen spezifischen "historischen" Namen.

Die Legende sagt, dass ein belagernder "schwedischer" Obrist das Kampfgeschehen um Kronach mit den Worten kommentierte:
"Die Kronacher kämpfen wie die Teufel, aber ihre Weiber sind neunmal schlimmer!".

In der "Chronik von 1661" von Hanß Nikolaus Zitter wird das im März 1634 für die Kronacher so erfolgreiche Abwehrgeschehen (immerhin ließen seinerzeit ungefähr 300 Feinde, aber nur 9 Kronacher, davon 1 Frau, die von einem herabstürzenden Balken in ihrem brennenden Haus erschlagen wurde, ihr Leben) so beschrieben:
 
".. mit Pflastersteinen, welche unser Weibsvolck und Dienstmägd häuffig hinzu trugen, auch im untern Brauhaus die Pfannen anschüren und heisses Wasser machen mußten, (den Feinden) starck begegnet, auch hinaus uffm Platz mit solchen Steinen unter die Völcker wurff, daß es viele blutige Köpff setzte ..."

So verdankt die Stadt Kronach der Überlieferung nach ihre Rettung den "Weibern". 

Deshalb reichen wir auch gerne das von unserem Captain Jürgen Jakob destillierte "Schwedenblut" (1), das vom "Achterla" (2) Gisela Lang M.A. mit dem "Archiepiscopalis" (3) kredenzt wird.

Begriffserklärungen:

  1. (Kirschwasser mit aufgesetzten Benjaminierkirschen)
  2. (= die bessere(?) Hälfte des früheren III. Viertelmeisters der Oberen Stadt und Obristwachtmeister Walter Schinzel- Lang M. A.)
  3. (= ein kleiner Holzlöffel, der 2003 vom fürstbischöflichen Nachfolger, im Volksmund "Erdbeerschorsch" Dr. Ludwig Schick, durch einen kräftigen Schluck eingeweiht wurde)

Wenngleich keine direkten Quellen zu dem glorreichen Einsatz der Weiber aufzufinden sind (die betreffenden Stadtprotokoll-Bände zu den erfolgreichen Kampfjahren sind leider verlorengegangen), so dürfte doch wohl einiges Wahres an der Erzählung sein.

Darauf lässt auch das Privileg der Kronacher Frauen aus alter Zeit schließen, die ausschließlich in Kronach stattfindende "Schwedenprozession" anzuführen. Diese findet als Bürgerprozession am Sonntag nach Fronleichnam statt und führt durch die Obere Stadt (Altstadt) hinauf zur Festung Rosenberg als Dank für die Verschonung vor dem Angriff der Schweden im dreißigjährigen Krieg.

Wir haben auch mehrere Kampfrufe:

"Wir senn kaana Zeijcherla, etzt geht's dem Schweijd oos Kräjcherla!"

(schwer zu übersetzen, aber ungefähr so: Wir sind keine schwächlichen Zimperliesen, jetzt geht's dem Schweden an den (kleinen) Kragen!)
 
und gemeinsam mit den Ausschüssern lassen wir gerne verlauten:

"Heijdn, deijdn, sogn die Schweijden, wenn mer ner des Kronich heijden,
unner Kronich kriejng sa nije, wir senn stark durch Kaiser-Bier!"


(auch nicht leicht zu übersetzen, aber ungefähr so: Hätten, täten, sagen die Schweden, wenn wir nur das Kronach hätten, unser Kronach bekommt ihr (aber) nicht, weil wir stark durch Kaiser-Bier sind!)